Misteltherapie
Die Mistel gehört zu den ältesten und bekanntesten Heilkräutern, die bei Menschen mit Krebserkrankung eingesetzt werden. Sie dient der Behandlung der chronischen Müdigkeit und der Verbesserung des Wohlbefindens. Sie wird vor allem bei Menschen angewandt, die Chemotherapie oder Bestrahlung erhalten.
Bei den Anhängern der Komplementärmedizin zählt die Misteltherapie zu den am Besten untersuchten Methoden. Gemäß Konsensus-Abhandlung der ÖGAM führt die Misteltherapie zu einer Besserung des Wohlbefindens. Der Mistel wird aber auch ein positiver Einfluss auf den Krankheitsverlauf nachgesagt.
Aus eigener Erfahrung -basierend auf vielen Gesprächen mit Patienten -wurde mir berichtet, dass sich viele unter der Misteltherapie wohler fühlten, weniger erschöpft und müde waren und den Eindruck hatten, Chemotherapien oder Bestrahlungen besser zu vertragen.
Dass der positive Einfluss der Misteltherapie auf die Lebensqualität und Behandlung der chronischen Müdigkeit (sog. Fatigue) nicht nur den Erfahrungen einzelner Patienten entsprechen, zeigen auch folgende Studien:
Durch die bessere Verträglichkeit der medizinischen Behandlung soll ermöglicht werden, dass diese komplett und ohne Abbruch oder Unterbrechung durchgeführt werden kann, so dass letztlich das volle Wirkungspotential der Chemotherapie oder Bestrahlung ausgeschöpft werden kann.
Je nach Schwere der Erkrankung und Allgemeinbefinden wählt der behandelnde Arzt unter 3 möglichen Misteltherapie – Präparaten aus. Anfangs wird mit der geringsten Dosis begonnen und Wirkung und Verträglichkeit geprüft. Im Anschluß kann die Dosis je nach klinischem Verlauf gesteigert werden.
Typischerweise werden Serienpackungen verordnet, wobei alle 3 Tage eine Injektion unter die Haut erfolgt und nach Abschluß einer Serie eine 2 wöchige Pause eingelegt wird. Allerdings sollte die Dosierung auch entsprechend der Wirkung und Verträglichkeit individuell angepaßt werden und benötigt somit regelmäßig ärztliche Kontrolluntersuchungen.
Bei Fieber, akuten Entzündungen oder Immuntherapien muss die Misteltherapie unterbrochen werden.
Eine lokale Rötung an der Einstichstelle oder geringe Temperaturerhöhung nach Dosiserhöhung (ca. 0,5°C) gelten als übliche Reaktion.
Sollten unter der Misteltherapie allergische Reaktionen auftreten, werden diese je nach Ausprägung über Antihistaminka und/oder Cortison behandelt und eine erneute Anwendung sollte vermieden werden.
In der Regel wird die Misteltherapie gut vertragen. Das Präparat ist rezeptpflichtig. Die Kosten für die Injektionsampullen werden von einigen Kassen in begründeten Fällen erstattet.
Ihr