Klinische Onkologie / Radioonkologie

Klinische Onkologie / Radioonkologie

Klinische Onkologie / Radioonkologie

Etwa 40% aller an Krebs erkrankter Menschen erhalten entweder in heilender oder in lindernder (palliativer) Absicht eine radioonkologische Therapie. Sowohl an der Charité als auch am LK Wiener Neustadt werden pro Abteilung im Jahr bis zu 2000 Menschen mit Krebserkrankung radioonkologisch behandelt (Anm.: Die Charité verfügt über mehrere Abteilungen für Radioonkologie). Davon jährlich über 200 Patienten mit Prostatakrebs und mehr als 300 Patientinnen mit Brustkrebs.

Die Radioonkologie gilt als onkologisches Kernfach und arbeitet stets interdisziplinär mit allen anderen medizinischen Fächern zusammen (z.B. Chirurgie, HNO, Urologie, Dermatologie, Pulmologie, Neurochirurgie,…). Die Berufsbezeichnung des Radioonkologen lautet im englischen Sprachraum „Clinical Oncologist“, zu deutsch „Klinischer Onkologe“. Anders als bei Hämato-Onkologen, deren Mittelpunkt der Krebs des Blutes (Leukämie) und der Lymphe ist, liegt der Behandlungsschwerpunkt des klinischen Onkologen bei den soliden Tumoren (z.B. Prostatakrebs, Hirntumore, HNO-Tumore, Brustkrebs, Darmkrebs, Metastasen…). Die Tätigkeit umfasst die Behandlung von Krebserkrankung mit Bestrahlung, z.T. in Kombination mit Operation, bzw. Chemotherapie/Immuntherapie.

Darüber hinaus gehört auch die Behandlung von Beschwerden, die mit einem Krebsleiden einher gehen zu den Kernaufgaben des klinischen Onkologen. Auf Grund des breiten Behandlungsspektrums an unterschiedlichsten Krebserkrankungen erwirbt der klinische Onkologe ein sehr umfassendes Wissen über die verschiedenen Behandlungsformen in der Krebstherapie. Dieses spezielle Überblickswissen wird vor allem in den interdisziplinären Tumorboards geschätzt, bei denen von Gesetz wegen stets ein Radioonkologe teilnehmen muss.