Gleason score bei Prostatakrebs
Ein wesentlicher Faktor um Aggressivität und dadurch Prognose und Art der Behandlung von Prostatakrebs einschätzen zu können ist der Gleason score.
Benannt wurde dieser nach dem amerikanischen Pathologen Donald F. Gleason, der ihn etwa 1966 etablierte.
Autor: Dr. David Kuczer, Facharzt für Radioonkologie und Strahlentherapie
Kooperationspartner für die Behandlung: Amethyst Radiotherapy Wien im Cancer Center der Wiener Privatklinik
Der Gleason Wert wird vom Pathologen ermittelt, der die Zellen welche durch die Prostata – Gewebeprobe (Biopsie) vom Urologen gewonnen wurden, untersucht.
Je nach Ausprägung der Aggressivität der Tumorzellen ( Wie viele Zellen vermehren sich obwohl sie es nicht sollten? Ähneln die Zellen einer normalen Prostatazelle oder eher einer noch nicht geformten „wilden“ Stammzelle?) bewertet der Pathologe die Krebszellen mit einem Wert von 1 bis 5. Der Fachbegriff der die Aggressivität der Tumorzellen beschreibt lautet grading. Dabei steht 1 für gering aggressive Tumorzellen und 5 für hoch aggressive Tumorzellen.
Da in vielen Prostatatumoren unterschiedlich aggressive Tumorzellen gleichzeitig vorhanden sind, unterteilt der Pathologe in 2 Gruppen. Die am häufigsten vorkommenden Tumorzellen bilden die Hauptgruppe. Die am 2.häufigsten vorkommenden Krebszellen stellen die Nebengruppe. Gelegentlich kann es vorkommen, dass ein sehr kleiner Anteil an Krebszellen besonders aggressiv ist, aber Haupt- und Nebengruppe aus weniger aggressiven Tumorzellen bestehen. Da aber gerade die sehr aggressiven Zellen für Prognose und Behandlung wichtig sind, wird bei Bedarf auch diese dritte Gruppe im Befund angeführt.
Der Gleason Wert im pathologischen Befund entspricht einer Additionsgleichung. Die erste Zahl repräsentiert die Aggressivität der Hauptgruppe, die 2. Zahl die der Nebengruppe.
Somit könnte der Befund z.B. Gleason score 7 ( 3 [Hauptgruppe] + 4 [Nebengruppe] ) lauten.
Gibt es im Tumor nur eine einzige Gruppe von Tumorzellen, wird der gleiche Wert 2 mal vergeben ( z.B. Gleason score 6 (3+3) )
Durch das grading soll eingeschätzt werden, ob der Tumor eher rasch oder langsam wächst , bzw. das Risiko für die Ausbreitung im Körper (sogenannte Metastasierung) eher gering oder hoch ist.
Durch die Beurteilung des aktuellen Ausmaßes des Tumorbefalles (Tumorstadium nach TNM – System [T.. Tumorausbreitung im betroffenem Organ, N.. Lymphknotenbefall, M.. Metastasen]) in Kombination mit der Beurteilung der Aggressivität des Tumores (grading) wird ermittelt wie die Prognose einzuschätzen ist und welche Art der Behandlung am sinnvollsten wäre. TNM und grading stellen somit die Basisgrundlage für die onkologische Behandlungsstrategie von Prostatakrebs dar.
Autor: OA Dr. David Kuczer
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