Röntgentherapie bei Gelenkserkrankungen (Fersensporn, Tennisellenbogen,..)
Die Röntgentherapie zur Behandlung von Gelenkschmerzen und degenerativen Erkrankungen (Indikationsliste siehe unten) wird bereits seit Jahrzehnten erfolgreich angewandt. Die Behandlungsmethode ist sehr effektiv, wird gut vertragen und ist durch eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten gut erforscht und anerkannt.
Ablauf der Behandlung und mögliche Nebenwirkungen
- Bei der Behandlung wird das Röntgengerät auf das jeweilige schmerzende Gelenk aufgesetzt.
- Die Behandlung dauert etwa 1 Minute und ist schmerzlos.
- Den besten Behandlungserfolg erzielt man, wenn die Therapie auf mehrere Sitzungen aufgeteilt wird.
- Da man nur eine geringe Röntgendosis für einen Therapieerfolg benötigt, ist das Risiko für Nebenwirkungen klein.
- Die Erfolgsrate der Schmerzbestrahlung ist sehr gut.
Selten kann es zu einer kurzfristigen Verstärkung der Beschwerden kommen.
Werden das Gelenk oder Bindegewebe durch die Röntgentherapie verändert?
KEINE Rückbildung degenerativer Gelenksveränderungen: der Knorpel wird nicht wieder “jugendlich“
KEINE Auflösung des Knochens (der knöcherne Fersensporn bleibt bestehen)
ABER:
Abnahme und Besserung von Entzündung und Schmerzen
Röntgentherapie – Gerät
Beispiel Ellenbogen und Knie
Beispiel Hand (z.B. Dupuytren) und Fingergelenke
Beispiel Schleimbeutelentzündung der Hüfte (Bursitis trochanterica)
Wichtige Hinweise:
- Die vorgestellten Behandlungen werden ambulant in entsprechend ausgerüsteten Kliniken durchgeführt und gelten als Kassenleistung.
- Notwendigkeit und Art der Behandlung werden von einem Facharzt für Radioonkologie und Strahlentherapie festgelegt.
- Eine aktuelle Bildgebung ist vor Einleitung der Behandlung nötig, um andere Ursachen ausschließen zu können.
Ergebnisse der Röntgentherapie
Je nach Erkrankung beträgt die Ansprechrate („Erfolgsrate) der Behandlung ca. 63 – 91%
Studien:
Erkrankung | Schmerzfrei | Deutlich gebessert Gesamtansprechen | |||||
Schulter(Periarthropathia humeroscapularis, Zwicker et al. 1998) | 33 % | 55 % | 88 % | ||||
Ellenbogen(Epicondylopathia humeri, Seegenschmidt et al. 1998) | 54 % | 37 % | 91 % | ||||
Fersensporn(Calcaneodynie, Heyd et al. 2001) | 46 % | 42 % | 88 % | ||||
Arthrose(Osteoarthrose, Keilholz et al. 1998) | 19 % | 44 % | 63 % |
Indikationen für die Röntgentherapie
– Calcaneodynie, Fersensporn
– Epicondylitis (zB. Ellenbogen)
– Omarthrose (Schulterarthrose)
– Tennisellenbogen
– Gonarthrose (Kniegelenkarthrose)
– Bursitis trochanterica (Hüfte)
– Dupuytren´sche Kontraktur (Handfläche)
– Morbus Ledderhose (Fußsohle)
– Rhizarthrose (Daumen)-Sprunggelenksarthrose
– Arthrose des Handgelenks bzw. Fingergelenke
– Induratio penis plastica
– Gynäkomastie bzw. -prophylaxe vor Hormontherapie bei Prostatakrebs
– postoperativ bei Keloid (überschießende Narbenbildung)
Autor: Dr. David Kuczer, Facharzt für Radioonkologie und Strahlentherapie
Kooperationspartner für die Behandlung: Amethyst Radiotherapy Wien im Cancer Center der Wiener Privatklinik